Und wieder habe ich eineinhalb Meter lange gehorteten Stoff weniger im Schrank. Dafür einen Pulli mehr.

Ich habe mir den Stoff – vor vielleicht fünf oder sechs Jahren – bestellt um ein Jäckli zu nähen. Aber dafür fällt er zu sehr, finde ich. Und irgendwie hat er mich nie so richtig überzeugt, als ich ihn dann in den Händen hielt.

Letzte Woche, als ich meinen gekauften grauen Rollkragenpulli trug, musste ich dann plötzlich an diesen Stoff denken. So ein Wasserfall-ähnlicher Rollkragen würde doch sicher ganz gut werden damit.

Der Schnitt ist super einfach… ich habe mir nicht einmal die Mühe gemacht einen Papierschnitt anzufertigen.

Ich habe den Pulli auf den Stoff gelegt, zur Schere gegriffen und los. Das Spezielle daran ist, dass der Fadenlauf quer verläuft und weil die Ärmel nicht separat zugeschnitten werden, ist hier der Fadenlauf dann so wie es sein muss. Das macht durchaus Sinn, denn so liegen die Bündchen am Handgelenk schön an.

Am Anfang störte es mich allerdings ein bisschen, dass die Ärmel dadurch oben und unten eine Naht haben. Das ist mir beim gekauften Pulli gar nie aufgefallen. Ich finde das spannend, wie anders die Wahrnehmung ist, wenn etwas gekauft ist. Wieviel kritischer man gegenüber den selbstgenähten Kleidern ist. Komisch, nicht?

Jetzt schaue ich mir noch an, was die anderen Mittwochs-Näherinnen so tragen, heute.

En schönä Abe,

Unterschrift_Hand2